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Vorbildliche „Kommunen mit Kindergesundheit“ im Rhein-Sieg-Kreis – Warum auch nicht anderswo?

Gesund aufwachsen im Rhein-Sieg-Kreis! Dieses Motto sollte sich eigentlich jeder Kreis und jede Stadt in Deutschland zu eigen machen. Doch davon sind wir hierzulande noch weit entfernt. Doch was läuft im Rhein-Sieg-Kreis besser als anderswo in der Republik.

 

Eine ganze Menge. Der Rhein-Sieg-Kreis hatte bereits vor Jahren sehr früh damit begonnen, sich Gesundheitsförderung und Prävention insbesondere für Kinder und Jugendliche in seinen Städten und Gemeinden als kommunales Lebensweltkonzept auf die Fahnen zu schreiben und mit Leben zu füllen. Unter der Federführung des Kreisgesundheitsamts wurden hierfür die Lebensweltprogramme „KITA Vital – gesunde Kindertageseinrichtung“ für Kitas, „Tumirgut – gesunde Schule“ für Grundschulen sowie „Verein.t. gesund“ für Sportvereine mit 134 beteiligten Einrichtungen in den Kommunen etabliert. Schon dies waren nachhaltige Gesundheitsinitiativen, von denen andere Kommunen nur träumen können.

 

Doch die Initiatoren im Rhein-Sieg-Kreis wollten es damit nicht bewenden lassen. Mit dem neuen Programm „GesA – Kommune mit Kindergesundheit“ sollen die kommunalen Bedingungen zum guten und gesunden Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen noch systematischer und nachhaltiger gestaltet werden. Mit im Boot ist hier die Techniker Krankenkasse als starker Partner, der mit einer fünfjährigen Projektförderung im Rahmen seines bundesweiten Programms „Mehr Gesundheit für alle – vom Aufwachsen bis ins hohe Alter!“ die finanziellen Grundlagen hierfür schafft. Bis zu 200.000 € können in diesem Zeitraum beantragt werden, um vor Ort neue Ressourcen zu schaffen. Präventiv sind hierfür Gelder von einer Krankenkasse bislang kaum besser angelegt worden.

 

Mit diesen Mitteln sollen die einzelnen Kommunen im Kreisgebiet dabei unterstützt werden, um Angebote, Strukturen und Lebensbedingungen für Kinder und Jugendliche zu analysieren, zu planen und zu verbessern. Und zwar in allen Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen, ganz egal ob in der Kita, in der Schule, im Verein, im Stadtteil oder im Verkehr:

 

Doch welche Themen stehen dabei im Fokus? Es sind die Dauerbrenner „Mehr Bewegung“, „Ausgewogene Ernährung“, „Reduktion der physischen und psychischen Belastungen“ und „Herstellung von gesundheitsförderlichen Wohn- und Lebensverhältnissen“. Doch über allem steht das Ziel der gesundheitlichen Chancengleichheit von Kindern und Jugendlichen, die in Armut leben. Nach wie vor leiden Kinder aus solchen benachteiligten Familien am meisten unter Lebensbedingungen, die ihrer Gesundheit massiv schaden. Daran hat sich bislang trotz aller politischer Lippenbekenntnisse und großspuriger bundesweiter Programme kaum etwas geändert. Deshalb ist nun der Ansatz, der nun vom Rhein-Sieg-Kreis und der TK verfolgt wird, genau der richtige: Das Thema Gesundheit kommunal insbesondere – aber nicht ausschließlich - in den Stadtteilen und Quartieren zu verankern, in denen es bisher um die Kindergesundheit nicht besonders gut bestellt war.

 

Um herauszufinden, welche Aktionen und Programme in einer „Kommune mit Kindergesundheit“ aufgelegt werden müssen, werden regelmäßige Präventionskonferenzen mit Beteiligung der Bevölkerung auf kommunaler Ebene bzw. in Wohnquartieren eingeführt. Diese „Kommunalen Präventionskonferenzen“ (KPK) lehnen sich ganz stark an die bisher bereits existierenden „Kommunale Gesundheitskonferenzen“ (KGK) an.

 

Denn in beiden Konferenzen sollen ämter- und trägerübergreifend Bedarfe erhoben und analysiert, Handlungen geplant und diese dann auch zielgerichtet umgesetzt werden. Dabei muss jedoch strikt drauf geachtet werden, dass es nicht – wie schon so oft zuvor - bei bloßen Verlautbarungen und aufgeblasenen Talkrunden bleibt.

 

Dafür könnte auch das Rhein-Sieg-Kreis-Gütesiegel „GesA – Kommune mit Kindergesundheit“ sorgen. Denn dieses Siegel wird nur an die Landkreise und Kommunen im Kreis verliehen werden, die langfristige und nachhaltige Kommunikations- und Planungsstrukturen schaffen und somit die Basis für kind- und praxisgerechte Projekte legen konnten.

 

Am besten wäre es aber natürlich, wenn in Zukunft für eine bessere Kindergesundheit kein Gütesiegel mehr verliehen werden müsste. Denn das sollte eigentlich für alle Landkreise und Kommunen das Maß aller Dinge sein. Das Projekt GesA „Kommunen mit Kindergesundheit“ kann aber auf dem Weg dorthin schon mal entscheidende Weichen stellen. Denn dieses Projekt ist es wert, es rasch über den Rhein-Sieg-Kreis hinaus wachsen zu lassen, damit weit mehr Kinder als bislang künftig gesund aufwachsen können.